An die 35 an unserer näheren Heimat interessierten Wanderer fanden sich in Haunersdorf ein , um sich mit Nik Söltl auf den Weg zu der einst im Nahbereich sehr beliebten Wallfahrtskirche „St. Antoni am Weissenberg“ zu machen. So wird die Lage der spätbarocken Wallfahrtsstätte in alten Lageplänen und Baubeschreibungen bezeichnet.
Der Haunersdorfer „Guide“ Hermann Klarhauser führte die Gruppe auf historischen Kirchfahrts- und Prozessionswegen zum nahen Ziel. Es ging ein Stück am „Prangerweg“ lang, ein Stück am St. Antoni-Graben entlang, eine kleine Strecke auf dem Bockerlradweg und schließlich am „Rosenkranzweg“ (Schmerzhafter Rosenkranz“ hinauf zum idyllisch gelegenen Wallfahrtskirchlein.
Vor Ort erzählte Nik Söltl in mehreren authentischen Legenden aus dem turbulenten Leben des Volksheiligen St. Anton von Padua. Im Kirchlein selber konnte die bildhafte Umsetzung der überlieferten Wundertaten St. Antons nachvollzogen werden. Er ist heutzutage für viele Berufsgruppen und Bevölkerungsschichten ein verlässlicher Helfer in schwierigen Lebenslagen , besonders für jene Zeitgenossen, die „hudlert“ und „ruaschert“ sind und in ihrer Hektik gerne wichtige Sachen verlegen und nicht mehr finden. „O heiliger St. Anton, du kreuzbraver Mo, führ mi dahi‘, wo mei (Schlüssel) sei‘ ko‘!“, so heißt es im Volksglauben.
Auch die Schwierigkeiten des seinerzeitigen Haunersdorfer Pfarrers Ferdinand Sebastian Wischlburger, dem Erbauer des sehenswerten Kirchleins nach wundertätiger Hilfe des hl. Antons, mit dem Bischof von Passau kamen zur Sprache. Der Bischof sträubte sich anfangs, den Altar zu weihen und Messfeiern in St. Antoni zuzulassen.
Pfarrer Wischlburger schrieb an die höhere Stelle, dass dort bereits vorher eine Kapelle stand und dass alljährlich an die 150 „altenöttischen kirchfahrten“ auf ihrem Pilgerweg durch das Vilstal hier Station machten.
Nach der Besichtigung des im reichen Barockstil gehaltenen Kircheninnenraums machte man sich bei launischen Aprilwetter, inclusive eines Regenbogens, auf den Rückweg. Am Haunersdorfer „Bürgerhaus“ erwartete Simbachs Bürgermeister Herbert Sporrer die Wandergruppe. Förderer-Vorstand Dr. Ludwig Husty stellte die Landauer Förderer kurz vor und bedankte sich für die Bereitschaft des Bürgermeisters, der interessierten Gruppe das vorbildlich restaurierte Bürgerhaus, das aus einem ehemaligen Dorfwirtshaus entstanden ist, zu zeigen.