Heimatmuseum Landau – Die Förderer e.V.

Der 1911 gegründete Verein „Die Förderer“ gehört zu den ältesten Vereinen der Stadt Landau. Seit 1958 betreut der Verein auch das Landauer Heimatmuseum, in dem neben der ständigen Museumssammlung themenbezogene Sonderausstellungen sowie zahlreiche Kulturveranstaltungen im Dachboden des Heimatmuseums durchgeführt werden. Die Mitglieder des Vereins treffen sich in der Regel einmal im Monat (Förderertreff) zum Gedankenaustausch und zur Vorbereitung unterschiedlichster Vereinsaktivitäten. Interessierte an der Landauer Heimatgeschichte sind dazu herzlich eingeladen.

Öffnungszeiten:

vom 1. Mai bis 15. Oktober:
Donnerstag: 10 bis 12 Uhr
Samstag: 14 bis 16 Uhr
Sonn-/Feiertag: 14 bis 17 Uhr

vom 16. Oktober bis 30. April:
Donnerstag: 10 bis 12 Uhr
Sonn-/Feiertag: 14 bis 16 Uhr

sowie nach Vereinbarung.
Bei Veranstaltungen und Sonder-
ausstellungen sind abweichende
Öffnungszeiten möglich.

Stadtführung


mit Manfred Niedl

Am Dienstag, den 15. Mai 2018 trafen sich die Förderer zu ihrem monatlichen Treffen. Auf der Tagesordnung stand eine Stadtführung mit Manfred Niedl, der stadtprägende Gebäude vorstellte und die neue Beschilderung erklärte.

Seit März 2018 wurden zwölf Gebäude mit Informationstafeln versehen, darunter historische Gebäude im Eigentum der Stadt Landau, Kirchen und das Heimatmuseum. Anhand der Tafel am Heimatmuseum erklärte Stadtarchivar Manfred Niedl den Aufbau dieser Tafeln. Für die Beschreibungen der Gebäude wurden die Beschreibungen vom Landesamt für Denkmalpflege übernommen, das Design zeigt das Stadtwappen und die rote Welle der Corporate Identity der Stadt Landau. Geplant ist, zwölf weitere Gebäude mit Infotafeln zu versehen.

In der unmittelbaren Nähe des Heimatmuseums befand sich früher ein historisches Geschäftshaus, das sogenannte Ölhard-Haus. Der Abriss hinterließ eine Lücke. Für das Kanzler-Haus ist nachgewiesen, dass dort bereits in der Mitte des 17. Jahrhunderts eine Brauerei bestand.

Weitere Gebäude, deren Geschichte vorgestellt wurde waren die frühere Knabenschule, in der heute die Montessori-Schule untergebracht ist, das Gerhardinger-Haus, das frühere Landratsamt am Marienplatz sowie das Rathaus. Das aktuelle Rathaus, das 1950 fertig gestellt wurde, ist mindestens das dritte Rathaus, das an dieser Stelle steht. Nach dem Brand von 1743 wurde das an dieser Stelle befindliche Rathaus wieder aufgebaut, das 1945 durch den Beschuss der Amerikaner zerstört wurde. Im Keller des heutigen Rathauses befand sich früher eine öffentliche Badeanstalt, ein so genanntes „Tröpferlbad“.

Die Geschichte meinte es mit Landau nicht immer gut, im Rahmen des österreichischen Erbfolgekrieges nahm die Stadt großen Schaden und erholte sich lange Zeit nicht davon. Manfred Niedl zitierte den Reformer und Aufklärer Josef von Hazzi, der um 1800 über die Stadt schrieb: „Nun nach Landau, wo man mir schon voraus sagte, dass man wegen des schlechten Wegs das Halsbrechen riskiert. Die Stadt ist am Berg hingelehnt, schlecht gebaut … Man findet nicht einmal ein ordentliches Wirtshaus, überall Schmutz und Elend. Landau besteht meist aus Bettlern, selbst die 13 Brauer sind nicht in guten Umständen. Seit dem Krieg von 1742 kann sich Landau nicht mehr erholen.“

Am Oberen Stadtplatz fanden neben dem Kastenhof mit Kastnerhaus das Wegmann-Haus, das Weiße Rößl, die Stadtapotheke, die 1803 als erste und lange Zeit einzige Apotheke in Landau gegründet wurde, das frühere Kaufhaus Zinner / Angstl und  das Haus des Hufschmieds Anton Zettl Erwähnung. In der Gaststätte „Zum Oberen Krieger“, die seit dem Jahr 1677 als Gaststätte urkundlich belegt ist, beendete Manfred Niedl den äußerst interessanten und informativen Rundgang.